Saisonale Bepflanzung

Saisonale Bepflanzung


Jeder von uns kauft im Laufe des Jahres Pflanzen einfach weil es gerade zur Jahreszeit passt oder weil es Brauch ist. Zu Ostern, Tulpen aus dem schönen Nachbarland den Niederlanden oder Narzissen in einer tollen Schale, im Sommer als schicke Balkonbepflanzung oder im Herbst als Dekoration sehen neben den großen Kürbissen.

Den Bienen und auch anderen Insekten bringen die meisten Pflanzen aber keine Vorteile. Ganz im Gegenteil, die meisten Insekten finden auch so schon viel zu wenig Nahrung um ihr überleben zu sichern. Jede Pflanze die außer der Dekoration keinen Nutzen hat, ist für die Natur leider wertlos und verbraucht Platz. Wertvollen Platz für die Pflanzen, die ohnehin schon viel zu selten in der freien Landschaft vorkommen. Wir Menschen machen uns keine Gedanken über den Nutzen von Pflanzen, hauptsache die Blüte ist besonders üppig oder hat eine schöne leuchtende Farbe. Aber das kann man uns auch nicht verübeln. Wir wissen es einfach nicht besser und lassen uns von den Pflanzen und dessen Aussehen anwerben.


"So eine schöne große volle Blüte, das kann ja nur gut sein für die Bienen!"


das ist das was wir uns beim Einkauf im Gartencenter oder sogar im Baumarkt denken und schon wird es in den Einkaufswagen verfrachtet.


Was viele aber nicht wissen ist dass gerade die besonders üppigen Blüten oder die Pflanzen die besonders schön zu Ostern, im Sommer als Balkonbepflanzung oder im Herbst als Dekoration neben den großen Kürbissen. sind werden meist so verzüchtet dass die Insekten letztendlich nichts davon haben. Entweder weil diese Pflanzen keinen oder nur wenig Nektar oder Pollen für die fleissigen Sammler bereit hält. Aber auch weil kaum jemand weiß das viele Pflanzen mehrjährig sind und diese dann weggeworfen werden. Nur weil Ostern, Erntedank, Weihnachten oder Halloween jetzt vorbei ist und es vielleicht nicht mehr ins Dekorationskonzept passt.

FRÜHLING

Tulpen

Weinberg-Tulpen statt herkömmlichen Tulpen!


Was wäre ein Frühling ohne den Exportschlager aus den Niederlanden? Für viele Gärtner gehören Tulpen (Tulipa cultivars) zu den schönsten Frühjahrsblühern im Beet. Besonders die farbefrohen Sorten, die im Beet einen leuchtenden Blickfang bilden, machen die Tulpe zu einem beliebten Gast im Garten. Für Nützlinge sind Tulpen allerdings ein zweischneidiges Schwert: Während Wildtulpen wie die Weinberg-Tulpe (Tulipa sylvestris) gerne von vielerlei Nützlingen angeflogen werden, ist der Trachtwert von Gartentulpen oft sehr gering, sodass die Blume damit für Bienen unattraktiv ist.

Forsythie

Kornelkirsche statt Forsythie!


Was für eine Blütenpracht – wenn die Forsythie (Forsythia x intermedia) im März ihre zahlreichen, goldgelben Blüten zeigt, verwandelt sie sich zu einem wahren Hingucker im Garten. Der leuchtende Blickfang, der auch unter dem Namen Goldglöckchen bekannt ist, ist aber auch wegen seiner Frostfestigkeit und seines kompakten Wuchses sehr beliebt. Doch wer glaubt, dass ein solches Blütenmeer bienenfreundlich ist, liegt falsch. Tatsächlich handelt es sich bei der Forsythie um eine Mogelpackung: Die Blüten sehen zwar wunderschön aus, sind allerdings trocken, dass heißt sie produzieren weder Nektar noch Pollen. Für Bienen ist die Pflanze damit vollkommen wertlos, denn sie bietet ihnen keinerlei Nahrung. Eine gute Alternative zur Forsythie ist die Kornelkirsche (Cornus mas), denn auch diese blüht zur selben Zeit wunderbar gelb und ist mit nicht nur eine gute Bienenweide. Mit ihren knallroten Früchten ist sie auch ein wunderbares Vogelnährgehölz. Wer dennoch nicht auf die Forsythie verzichten möchte, kann auf die Sorte ‘Beatrix Farrand’ zurückgreifen – diese gehört zu den wenigen Forsythien-Arten, die Pollen produzieren.

Skimmia japonica

Die Skimmie als Bienenmagnet.


Jedes Jahr im Herbst kann man sie nahezu überall kaufen. Die Skimmie, ist längst noch nicht fertig nach dem sie den Deko-Zweck im Herbst erfüllt hat. Sie wird aber meist schon vor dem Winter von den meisten Leuten weggeworfen, und das völlig zu unrecht. Denn was viele nicht wissen: Die Skimmie ist auch bei uns an einem windgeschützten und schattigen Platz winterhart und sie entpuppt sich sogar als wahrer Bienenmagnet. Mit dem Öffnen ihrer Knospen im Frühling wird sie zur unwiderstehlichen Gourmetpflanze für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Also denken nächstes Jahr im Herbst dran. Bitte nicht wegwerfen, sondern einpflanzen. Diese Pflanze hat mehr zu bieten und ein Leben in ihrem Garten mehr als verdient.

SOMMER

Dahlien

Weniger ist oft mehr.


Ob im Garten oder auf dem Balkon - Dahlien (Dahlia) gehören zu den Klassikern im Blumenbeet und sind aus der Gartengestaltung kaum wegzudenken. Besonders die Vielzahl an teils spektakulären Blütenformen und -farben haben der Pflanze zu dem Kultstatus geholfen, den sie heute inne hat. Doch genau diese opulenten Blüten machen der Biene das Leben schwer: Nicht nur sind oft die Staubblätter, die für die Pollenproduktion zuständig sind, verkümmert, sondern auch der Weg zum Nektar durch die zahlreichen Blütenblätter versperrt. Hier finden Bienen keine Nahrung. Wer nicht auf Dahlien verzichten will, kann zu ungefüllten Sorten wie den Orchideen-Dahlien und den Bishop-Dahlien greifen, denn diese werden von Bienen gerne angeflogen.

Stiefmütterchen

Hornveilchen statt Stiefmütterchen.


Das Stiefmütterchen (Viola wittrockiana) ist ein altbekannter Klassiker unter denBalkonpflanzen, wird aber auch überaus gerne in Beeten oder als Grabschmuck verwendet. Hierbei besticht die Pflanze besonders durch ihr enormes Farbspektrum: Beinahe alle Schattierungen des Regenbogens, sowie verschiedene Blütenzeichnungen sind bei den Stiefmütterchen zu finden. Bienen erfreuen sich dagegen nicht an den bunten Blumen – durch die lange Zucht auf eine möglichst schöne Blüte sind die Nektarien des Stiefmütterchens oft verkümmert, sodass sie kaum oder keine Nahrung für Nützlinge bieten. Beim nahe verwandtenHornveilchen (Viola cornuta) tritt dieses Problem glücklicherweise nicht auf, wodurch es eine tolle Alternative zum bienenunfreundlichem Stiefmütterchen darstellt.

Geranien

Glockenblumen oder Lavendel statt Geranien.


Sie ist ein Dauerbrenner auf der Terrasse oder dem Balkon - die Geranie (Pelargonium) ist ein echter Klassiker, wenn es um die Sommerbepflanzung von Blumenkästen und Töpfen geht. Mit ihrer strahlenden Farbkraft und ihren toll gefüllten Blüten ist die Geranie ein echter Hingucker und verwandelt jeden Balkon in eine Wohlfühloase. Doch was uns Menschen gefällt, ist den Nützlingen ein Graus: Die gefüllten Blüten der Geranie sorgen dafür, dass die Pflanzen kaum noch Pollen produzieren und der Nektar für die Insekten unerreichbar hinter einer Wand aus Blütenblätter schlummert. Somit sind die Pflanzen nutzlos für die Biene. Wer auf bienenfreundlichere Balkonpflanzen setzen möchte, sollte stattdessen ein Auge auf Glockenblumen (Campanula) oder Lavendel (Lavandula angustifolia) werfen – diese Pflanzen sind nicht nur schön anzusehen oder duften herrlich, sondern sie bieten ganz nebenher auchnoch den Bienen ausreichend Nahrung.

Flieder

Holunder statt Flieder.


Mit seinen zahlreichen, blauvioletten Blüten zählt der Flieder (Syringa vulgaris) wohl zu den schönsten Ziergehölzen, die man im Garten finden kann. Neben ihrem prächtigen, fast opulenten Blütenschmuck begeistert die Pflanze vor allem mit ihrem wunderbar süßen Duft, der durch den ganzen Garten weht. Doch trotz der Vielzahl von Blüten handelt es sich bei dem Flieder tatsächlich nicht um eine bienenfreundliche Art: Ein Problem der Pflanze ist, dass viele hochgezüchtete Edelsorten nur noch wenig Nektar produzieren und sich deshalb nicht als Futterpflanze eignen. Doch auch wilde Fliedersorten werden von Bienen gemieden. Grund dafür sind giftige Inhaltsstoffe der Pflanze, die unter anderem den Nektar extrem bitter schmecken lassen – das macht die Pflanze extrem uninteressant. Doch keine Sorge – der Schwarze Holunder (Sambucus nigra), der ebenfalls als Flieder bezeichnet wird, ist im Gegensatz zum Gewöhnlichen Flieder eine sehr gute Bienenweide.

Zuchtrosen

Wildrosen statt Zuchtrosen.


Für viele Gärtner ist ein Garten ohne Rosen (Rosa) kaum vorstellbar, schließlich veredeln die majestätischen Blumen jedes Beet. Nur Bienen können der eleganten Schönheit nichts abgewinnen: Die meisten Rosen sind so gezüchtet, dass sie durch ihre gefüllten Blüten keine oder nur sehr wenig Nahrung für Nützlinge bieten. Glücklicherweise gibt es auch Rosen, die bienenfreundlich und schön sind. Besonders ungefüllte Sorten wie die Zwergrose ‘Bienenweide Rot®’ oder die Strauchrose ‘Global Water®’ sind perfekt für die Brummer geeignet. Besonders beliebt bei Bienen sind aber Wildrosen: Apfelrose (Rosa villosa),Kartoffelrose (Rosa rugosa), Weinrose (Rosa rubiginosa) und Kriechrose (Rosa arvensis) beeindrucken mit ihrem Blütenreichtum Mensch und Tier und sind eine romantische Alternative für jeden Garten.



HERBSTZEIT

Chrysanthemen

Bitte keine gefüllten Chrysanthemen!


Wie kaum eine andere Pflanze sorgt die Chrysantheme (Chrysanthemum) im Herbst für strahlende Farbakzente. Besonders die tollen Blüten, die von strahlendem Weiß über warmes Orange bis zu intensivem Violett erstrahlen, verdrehen vielen Gärtnern den Kopf. Für Bienen sind allerdings nicht alle Chrysanthemen-Arten geeignet: Besonders die hochgezüchteten Garten-Chrysanthemen haben oft gefüllte Blüten, was dazu führt, dass sie als Bienenweiden ungeeignet sind. Greift man als Gärtner dagegen auf Chrysanthemen mit einfachen, ungefüllten Blüten wie die Herbst-Chrysantheme ‘Hebe’ (Chrysanthemum indicum ‘Hebe’) zurück, kann man der Biene eine richtige Freude machen – durch ihre Blütezeit von Oktober bis November dient die Pflanze als wichtige Nahrungsquelle im Herbst, wenn die meisten anderen Pflanzen schon verblüht sind.

Zuchtrosen

Wildrosen statt Zuchtrosen.


Für viele Gärtner ist ein Garten ohne Rosen (Rosa) kaum vorstellbar, schließlich veredeln die majestätischen Blumen jedes Beet. Nur Bienen können der eleganten Schönheit nichts abgewinnen: Die meisten Rosen sind so gezüchtet, dass sie durch ihre gefüllten Blüten keine oder nur sehr wenig Nahrung für Nützlinge bieten. Glücklicherweise gibt es auch Rosen, die bienenfreundlich und schön sind. Besonders ungefüllte Sorten wie die Zwergrose ‘Bienenweide Rot®’ oder die Strauchrose ‘Global Water®’ sind perfekt für die Brummer geeignet. Besonders beliebt bei Bienen sind aber Wildrosen: Apfelrose (Rosa villosa),Kartoffelrose (Rosa rugosa), Weinrose (Rosa rubiginosa) und Kriechrose (Rosa arvensis) beeindrucken mit ihrem Blütenreichtum Mensch und Tier und sind eine romantische Alternative für jeden Garten.



HERBSTZEIT