Frühblüher

Nicht nur Bienen brauchen Frühblüher!


Der Herbst ist die Zeit um Blumenzwiebeln zu stecken. Vor allem Frühblüher dienen im zeitigen Frühjahr den Insekten, wie z.B. Bienen und Hummeln, als erste wichtige Nahrungsquelle. Es gibt eine Vielzahl insektenfreundlicher Zwiebelgewächse. Besonders geeignet sind verwildernde Arten. Die „botanischen“ Krokusse, wie sie im Fachhandel heißen, sind zwar kleiner als hochgezüchtete Sorten, blühen aber reichlich, samen sich selbst aus und bilden über die Jahre herrlich bunte Teppiche im Frühjahr. Das gilt auch für Wildtulpen, Anemonen und Lerchensporn. Zwischen die Pflanzen im Steingarten passen wunderbar weitere Vorfrühlingsboten wie z.B. Winterlinge, Schneeglöckchen, Blausterne, Schachbrettblumen, Lungenkraut, Sternhyazinthe sowie die Kegelblume und Zierlaucharten.

Pflanzen Sie die Frühjahrszwiebelpflanzen ausreichend tief, mindestens die doppelte Zwiebelgröße. So können Honigbienen bereits an sonnigen Tagen im Februar während ihrer Reinigungsflüge den ersten und für sie so wichtigen Nektar und Pollen finden. Überwinternde Hummelköniginnen fliegen im Frühjahr bereits bei Temperaturen ab 2 Grad aus, um auf Nahrungssuche zu gehen.

Und auch hier gilt: Jede Blüte zählt!


Für Bienen fast wertlos sind dagegen Stiefmütterchen, Tulpen, Narzissen und Pelargonien (auch Geranien genannt), da sie nur wenig Nektar und Pollen bieten.


Hier stelle ich euch die einzelnen Zwiebel- und Knollengewächse oder eher seltener vorkommende Stauden und ihre Ansprüche und Blühzeiten vor.

Wildkrokus (botanischer Krokus)


Die einzelne Krokuspflanze erlebt meist nur drei Blühperioden. Man muss deshalb entweder immer wieder Knollen neu einpflanzen oder Arten und Sorten verwenden, die sich selbst per Brutknollen oder Aussaat stark vermehren. Besonders ausbreitungsfreudig und ideal für naturnahe Gärten ist der bereits ab Ende Januar blühende Elfen-Krokus. Gepflanzt werden die Knollen ab Ende September zu kleinen Trupps in fünf bis zehn Zentimeter Tiefe.

Blausterne


Alle Blausterne sind ausdauernde, krautige Pflanzen mit einer Zwiebel als Überdauerungsorgan. Aus der Zwiebel treiben die grundständigen Blätter sowie ein oder mehrere Blütenstiele. Die Wuchshöhe liegt zwischen 10 und 50 Zentimeter, die Blütezeit je nach Art zwischen Februar und September. Die in unseren Gärten kultivierten Arten blühen von Februar bis April.

Pflanzzeit ist von Oktober bis November. Die Pflanztiefe beträgt acht bis zehn Zentimeter, der Abstand der Zwiebeln untereinander fünf bis zehn Zentimeter.

Lerchensporn


Der Lerchensporn (Corydalis) gehört zur Familie der Mohngewächse und ist weltweit mit circa dreihundertzwanzig Arten vertreten. Die Wuchshöhen der einzelnen Sorten variieren von nur 15 bis hin zu 60 Zentimetern. Je nach Art und Sorte sind die Standorte sonnig bis halbschattig zu wählen. Alle Lerchensporne bevorzugen jedoch gut durchlässige Böden, die allerdings im Sommer die Feuchtigkeit halten können sollten. Je nach Sorte blüht der Lerchensporn schon ab Mai bis September


Kegelblume


Wer nach einer robusten, dauerhaften und pflegeleichten Bepflanzung sucht, ist mit der Kegelblume richtig beraten. Sie eignet sich zur Unterpflanzung von Bäumen wie für sonnige Blumenbeete. Ideale Pflanzpartner im Beet sind andere Frühlingsblüher wie Tulpen, Narzissen oder Krokusse. Aufgrund ihrer geringen Größe ist die Puschkinie wie geschaffen für kleine Gärten und Vorgärten. Die Kegelblume ist eine wertvolle Insektenweide. Ein kleiner Pflanzabstand von etwa zehn Zentimetern genügt.

Traubenhyazinthe


Traubenhyazinthen sind krautige, ausdauernde Pflanzen mit kleinen eiförmigen Blumenzwiebeln als Überdauerungsorgane. An seinem Ende steht eine blütenreiche Traube. Die zwittrigen Blüten einer Traube öffnen sich von unten nach oben. Traubenhyazinthen blühen in verschiedenen Blautönen, zum Teil zweifarbig, außerdem gibt es auch weiße Sorten. Die Großblütige Traubenhyazinthe blüht in Gelb. Blütezeit ist zwischen März und Mai.

Der Abstand zwischen den Zwiebeln sollte acht bis zehn Zentimeter betragen.


Schnittlauch


Mit seinen rosa- bis lilafarbenen, ebenfalls essbaren Blüten ist der Schnittlauch nicht nur eine schöne Zierpflanze. Für viele Insekten sind die von Mai bis August erscheinenden Blüten eine willkommene Nektarquelle – vor allem für Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und Schwebfliegen. Schnittlauch ist ein Mittelzehrer und wächst nahezu auf jedem kultivierten Gartenboden. Gelegentlich wird Schnittlauch auch in Steingärten, sowie zur Dachbegrünung verwendet.


Schachbrettblume


auch Kiebitzei genannt, trägt ihren Namen völlig zu Recht: Die Blüten der zarten Frühjahrsblüherin sind von einem gleichmäßigen Würfelmuster überzogen, das dem eines Schachbretts sehr ähnelt. Durch diese aussergewöhnliche Blüte sind sie ein echter Hingucker in jedem Garten.

In der freuen Natur ist sie leider vom Aussterben bedroht und steht unter strengem Naturschutz. Sie ist winterhart.

Blütezeit von der beliebten Frühblüherin ist April bis Mai.Sie bevorzugt eine kühle, gerne auch feuchte Umgebung und eignet sich für frische bis sumpfige Böden, zum Beispiel für eine Wiese am Teichrand.


Kugel-Zierlauch


Zierlauch erreicht je nach Art eine Wuchshöhe von 12 bis 150 Zentimetern.

Die Blütezeit liegt zwischen April und September, wobei die am häufigsten gepflanzten Arten zwischen Mai und Juni blühen. Die Zwiebeln des Zierlauchs werden von September bis November gesetzt, wenn der Boden frostfrei ist, auch bis in den Dezember hinein.


Tipp: Markieren Sie die Pflanzstellen am besten, damit Sie die Zwiebeln später im Frühjahr bei der

Bodenbearbeitung nicht beschädigen.


Milchstern


Der Milchstern ist eine ausdauernd wachsende, krautige Zwiebelblume.

Frostempfindliche Milchstern-Arten werden im Frühjahr gepflanzt. Da er im Frühling blüht und eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen darstellt, wird er oft in bienenfreundlichen Gärten

und Grünflächen angebaut.

Winterharte Arten für den Garten kommen bereits im Herbst ins Beet. Man sollte auf einen  Pflanzabstand von etwa 20 Zentimetern zwischen den Zwiebeln achten, da der Milchstern in beengten Verhältnissen häufig nicht austreibt. Da der Milchstern sich durch Tochterzwiebeln und Selbstaussaat ausbreitet, ist eine Vermehrung selten nötig.

Primel

Primeln sind in der Regel mehrjährige Pflanzen und gehören zu den Frühlingsblühern, die oft bereits ab Februar ihre bunten Blüten zeigen und so zu den ersten Nahrungsquellen für Bienen und andere Bestäuber werden.

Primeln sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch ökologisch wertvoll. Sie produzieren sowohl Nektar als auch Pollen, die wichtige Nahrungsquellen für Bienen und andere Bestäuber sind. Darüber hinaus sind Primeln in der Lage, Stickstoff aus der Luft zu binden und dadurch den Boden zu verbessern. Einmal gepflanzt können Primeln über Jahre hinweg jedes Jahr aufs neue austreiben.


Schleifenblume


rund 40 verschiedene Arten, unter denen sich sowohl Einjährige, als auch Stauden und Zwergsträucher befinden. Ihre zahlreichen weißen oder blauen Blüten verwandeln das Beet in ein Blütenmeer. Aus gärtnerischer Sicht am wertvollsten ist die Immergrüne Schleifenblume, die in unseren Breiten winterhart ist. Pflanzen Sie Schleifenblumen nicht zu dicht an Beetnachbarn, weil sie empfindlich auf Konkurrenz reagieren. Da sie auf Umweltbelastungen unempfindlich reagieren, kann man sie gut im Stadtgarten pflanzen.

Huflattich


Huflattich (Tussilago farfara) ist eine mehrjährige Pflanze, die im zeitigen Frühjahr blüht und oft als eine der ersten und damit eine der wichtigsten Nahrungsquellen für Bienen und andere Bestäuber überhaupt gilt. Die leuchtend gelben Blüten erscheinen bevor die meisten anderen Wildblumen wachsen und bieten daher wertvolle Nahrung für Bestäuber in einer Zeit, in der es noch nicht viele andere Blüten gibt. Der Huflattich enthält auch eine besondere Substanz namens "Tussilagin", die entzündungshemmende Wirkungen hat und traditionell zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Husten, Asthma und Bronchitis verwendet wurde.

Schneeglöckchen


Das Schneeglöckchen ist nicht nur eine beliebte Zierpflanze, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber, da es früh im Jahr blüht und dadurch eine wichtige Quelle für Nektar und Pollen darstellt.

Das Schneeglöckchen ist auch eine sehr widerstandsfähige Pflanze, die in vielen verschiedenen Umgebungen wachsen kann. Es bevorzugt jedoch nährstoffreiche und feuchte Böden. Es ist bekannt dafür, dass es sich schnell ausbreitet und große Teppiche aus Blüten bilden kann. Es ist eine großartige Ergänzung für jeden Garten und kann leicht angebaut werden.


Lungenkraut


Das Lungenkraut (Pulmonaria) ist eine mehrjährige Staude, die zwischen März und Mai wunderschöne, rosa bis blaue Blüten trägt. Es ist eine beliebte Bienenweide und eine wichtige Nahrungsquelle unter anderem für Honigbienen, die im relativ zeitigen Frühjahr auf der Suche nach Nektar und Pollen sind. Der Name Lungenkraut ist vom lateinischen Wort "pulmo" für Lunge abgeleitet. Er verweist auf die Ähnlichkeit der Blätter mit Lungenflügeln hin, wegen der die Wildstaude früher zur Behandlung von Lungenleiden verwendet wurde. Bei den Lungenkräutern handelt es sich um vorwiegend horstig wachsende Stauden, die selten höher als 20 bis 30 Zentimeter werden und sich über Rhizome langsam ausbreiten.

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Ehrenpreis


So hoch verehrt der Ehrenpreis (Veronica) früher war, wird das Pflänzchen heute fast nur noch von achtsamen Spaziergängern gepriesen, welche das schöne Wegerichgewächs am Wegrand entdecken. Die himmelblauen Ehrenpreisblüten zeigen sich von April bis September. Der Gamander-Ehrenpreis ist eineausgezeichnete Pollenquelle für Wildbienen. Allein schon deshalb rentiert sich die Aussaat in Kräuter- und Blumenbeet. Ebenso kann man mit einer Bepflanzung auf Terrasse und Balkon den Pollensammlerinnen einen großen Gefallen erweisen.

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Märzenbecher


Der Märzenbecher (Leucojum vernum) wird aufgrund seiner auffallenden Fruchtknoten auch Frühlings-Knotenblume genannt. Die Blütezeit beginnt ganz widersprüchlich zu seinem Namen bereits im Februar und endet im April. Der Märzenbecher braucht einen halbschattigen Standort und kommt natürlicherweise in

Auenwäldern und feuchten Laubmischwäldern in Süd- und

Mitteleuropa vor.

Die Pflanzzeit für die Zwiebeln des Märzenbechers ist idealerweise von September bis Oktober. Sie werden etwa zehn Zentimeter tief in den Boden gesetzt, der Pflanzabstand beträgt ebenfalls zehn Zentimeter.

Blaustern


Als Frühblüher bringen Blausterne (Scilla) schon ab Februar einen frischen, bläulichen Schimmer in unsere Gärten. Dabei kann die Zwiebelpflanze sich sogar soweit ausbreiten, dass ganze Flächen in der Frühlingssonne intensiv blau leuchten. Das gelingt ihr leicht, da die Szilla pro Zwiebel oft mehrere Blütenstände haben kann, die ebenfalls noch einmal mehrere sternförmige Blüten tragen. Obwohl die Pflanze Blaustern heißt, können ihre Blüten auch in Violett, Rosa oder Weiß erscheinen. Oft haben die Blütenblätter außerdem noch einen dunkel abgesetzten Mittelstreifen.

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Bärlauch


Bärlauch (Allium ursinum) ist eine mehrjährige Zwiebelpflanze, die in Europa, Asien und Nordamerika heimisch ist. Die Blätter des Bärlauchs erscheinen im Frühling und haben ein knoblauchähnliches Aroma und einen würzigen Geschmack. Der Bärlauch ist auch eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, insbesondere für Honigbienen, da er reich an Pollen und Nektar ist. Der Bärlauch hat auch medizinische Eigenschaften und wird traditionell zur Behandlung von Verdauungsproblemen, Bluthochdruck und Arteriosklerose eingesetzt.